Zweiter Brief an die Gewerkschaften und den Berufsverband vom 12.04
Lieber SBK, lieber VPOD, liebe Unia, liebe Syna
Seit 20 Jahren sehe ich, wie der Status und das Ansehen der Pflege erodiert. Seit 20 Jahren wird das Arbeiten im Pflegefach mühsamer und mühsamer. Viele Kolleginnen und Kollegen sehen zu, dass sie sich das nicht mehr antun müssen und verlassen das Berufsfeld.
Pflegefeindliches Klima
Das Klima in den verschiedenen Institutionen ist zunehmend PFLEGEFEINDLICH. Langjährig erfahrene Pflegende, die sich durchsetzen könnten, werden immer seltener. Stattdessen ist bei Berufseinsteigenden eine zunehmende fachliche und berufspolitische Verunsicherung zu beobachten, weil sie sich nicht mehr an Altgedienten orientieren können. So nimmt der wahrgenommene berufspolitische und fachliche Rückhalt ab.
Hier wurde und wird doch was verpasst – oder nicht?! Vor diesem Hintergrund muss man doch feststellen, dass man zu wenig aggressiv war, dass man zu wenig entscheiden aufgetreten ist. Vor diesem Hintergrund muss man doch spätestens jetzt sagen: ZURÜCKHALTUNG IST GIFT! Die Zeit ist reif, wir dürfen jetzt NICHT LOCKER LASSEN! Wir müssen fordern und NOTFALLS LANDESWEIT und INTERDISZIPLINÄR STREIKEN!
…ABER WO BLEIBT EUER AUFTRITT? In diesem Kampf brauchen wir Sie, liebe Gewerkschaften, lieber Berufsverband. Die Einzelne Kollegin, der einzelne Kollege kann alleine nichts ausrichten.
Wir brauchen JETZT KONZERTIERTE MASSNAHMEN VON EUCH FÜR UNS und FÜR EINE WÜRDIGE PLFEGE, bevor die politische Aufmerksamkeit wieder zu einer rein monetären Gleichgut verkommt. Wir brauchen JETZT EINE ÖFFENTLICHE KAMPAGNE!
RAUFT EUCH ZUSAMMEN! um unsere Situation entscheidend und nachhaltig zu verändern!
FÜR EINE WÜRDIGE PFLEGE!
Alain R. Müller
Dipl. Pflegefachmann HF