Von Petra Brunner

Bis jetzt war ich immer allein am Kämpfen um eine menschenwürdige und fachlich korrekte Pflege.
Mein „Lebenslauf“ sieht dem entsprechend aus, so dass ich „so einfach“ keine Stelle mehr bekommen kann. Ich kann nachvollziehen dass Kollegen Angst um ihre Stelle haben.


Es ist noch nicht lange her, da habe ich in einem Alten- und Pflegeheim ausgeholfen. Unglaublich was da abläuft. Absoluter Wahnsinn.
Bereits in der ersten Woche wäre eine Bewohnerin beinahe gestorben, nur weil sie mit Morphin überdosiert war, was niemand bemerkt hatte. Der Grund war eine nicht bearbeitete Verordnung. Dieses Versäumnis wurde dazu noch unter den Tisch geschoben. Ich habe auf den Fehler aufmerksam gemacht und ihn gemeldet.
Klar wurde ich dann gemobbt. Nicht „nur“ das – nein – die Bewohner wurden weder gewaschen noch eingecremt oder zum WC begleitet. Tatsache !! Unglaublich viele Krankheitsausfälle etc.

Ich habe die Pflegedienstleitung auf die Missstände angesprochen: Es war ihr absolut egal. Auch der Geschäftsführung die ich informierte, schein es nicht zu interessieren.

Und warum das ganze? Weil alle irrsinnig überfordert sind. Viel zu wenig Personal!!! Immer wieder das Selbe!!!
Dann die Aussagen der Kollegen: „Es nützt ja eh nichts dagegen etwas zu sagen.“ Das macht mich irre!!!

Es müssen sich unbedingt alle wehren, nicht nur einzelne, die dann zwangsläufig wieder gehen, weil sie schlichtweg herausgemobbt, oder gekündigt werden. Mein Lebenslauf sieht wie gesagt, dem entsprechend aus…

Der „Pflegedurchbruch – Für eine menschenwürdige Pflege in der Schweiz“ macht mir wieder Hoffnung, dass ich doch nicht alleine bin im Kampf bin. Respekt!! Was ihr hier auf die Beine gestellt habt, Hut ab!!!